• Abiturientenabschlussfeier im Internat, Überreichung der Abiturzeugnisse

Deutschland hat hervorragende Internate

Deutschland bietet eine große Auswahl an guten Internaten – private Internate und staatliche, Stadtinternate und ländlich gelegene Schullandheime, Sportinternate mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie etwa Reiten oder Rudern, Internate für Hochbegabte, mit bilingualer oder internationaler Schule und viele mehr. So kann jede Familie das zu ihren Wünschen und Werten am besten passende finden.

Neben Fachwissen sind soziale emotionale Kompetenzen wichtig

Früher galten der Erwerb umfangreichen Wissens und herausragende Schulnoten als Garant für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Die Arbeitswelt befindet sich jedoch im Wandel. In Zeiten von Globalität, Internationalität, Vernetzung und Mobilität sind neben Fachwissen immer stärker auch so genannte “soft skills” gefragt wie beispielsweise Medien- und Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Kooperation, Neugierde, Weltoffenheit, Risikobereitschaft und Eigenverantwortung.

Diese Kompetenzen werden in guten Internaten aktiv gefördert und gefordert und im tagtäglichen Miteinander trainiert.

Wie setzen die einzelnen Internate das um? Ein Blick auf die Webseite des Internats kann dazu eine erste Orientierung geben. Ein Besuch vor Ort vermittelt einen persönlichen Eindruck.

Eine poetische Liebeserklärung an Internate

Lars Ruppel, einer der bekanntesten Poetry Slammer Deutschlands, hat gemeinsam mit seinem Bruder Ole und in Kooperation mit der Internate Vereinigung einen ‘poetischen Film über Internate’ produziert. “Meine Vorstellung von Internaten stammte aus vergilbter Jugendliteratur”, schreibt er.  Durch die Beschäftigung mit dem Thema hat sich seine Sicht verändert. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung.

Hier geht’s zum Film >>

 

 

Internate in Deutschland: ein Interview mit Björn Gemmer, Vorstandsmitglied der Internate-Vereinigung

Wäre der Besuch eines Internats für unser Kind, für uns als Familie eine gute Lösung? Diese Frage ist durch die Pandemie für viele Eltern aktueller denn je geworden. Die Süddeutsche Zeitung hat ein Interview mit Björn Gemmer, Vorstandsmitglied der Internate-Vereinigung und Schulleiter der “Steinmühle – Schule & Internat” in Marburg, geführt. Sie wollte wissen: Wie wird heute das Leben im Internat gestaltet? Welche Regeln gibt es, wie sieht die pädagogische Betreuung, wie das persönliche Lernkonzept aus, wie gehen Internate mit dem Medienkonsum von Jugendlichen um?

Typische Reizthemen in Familien sind Lernen und Medienkonsum. Wie fördert man das eine und reduziert das andere? Ein Patentrezept gebe es dabei nicht, so Björn Gemmer. Unabdingbar seien jedoch feste Regeln. Ziel sei, die jungen Menschen Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit zu begleiten, ihnen zu helfen,  Selbstfürsorge zu üben und Verantwortung für andere zu übernehmen. Dabei müssten Regeln und Vereinbarungen dem Alter des Kindes angepasst und immer wieder überprüft und besprochen werden – manche Kinder könnten weniger gut, andere besser mit Freiheiten umgehen. Das gelte auch bei dem heute für Eltern so herausfordernden Thema Medienkonsum. Natürlich laufen auch ein einem Internat das Zusammenleben und die persönliche Entwicklung nicht ohne Konflikte ab. Björn Gemmer weiß, was hilft: „Gespräche, Gespräche und noch mal Gespräche!“ Und wie schafft man es, dass Schüler:innen individuelle Vereinbarungen akzeptieren? „Indem man durch gute Kommunikation ihr Vertrauen gewinnt.“

Zum Interview >>

Expertentipp: Kennenlerntage und Probewohnen im Internat nutzen

„Ein Internatsbesuch wird nur gelingen, wenn die Schülerinnen und Schüler mit in die Entscheidung eingebunden werden und gerne aufs Internat wollen. Eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob ein Internat zu Ihrem Kind und zu Ihren pädagogischen Vorstellungen passt, ist es, sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Die meisten Internate bieten Kennenlerntage an. Geben Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter dabei die Möglichkeit, sich auch ohne ‚Aufsicht‘ mit Internatsschülerinnen und -schülern auszutauschen. Ein oder mehrere Tage vor Ort und insbesondere ein Probewohnen mit Schulbesuch zeigen, ob sich Ihr Kind wohl fühlt. Das ist für die Entscheidung sehr hilfreich.“

HIER finden Sie eine Checkliste, die bei der Auswahl helfen kann.

Anke Muszynski Internatsleiterin Steinmühle – Internat und Schule

Anke Muszynski, Internatsleiterin der Steinmühle Marburg

Familien entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen für ein Internat:

weil das Kind bestimmte fachliche, sportliche oder musische Neigungen hat und die in Internaten mit entsprechenden Schwerpunkten umfassender gefördert werden können

weil das Kind auch bei häufigerem Wohnortwechsel der Familie ein stabiles soziales Lebens- und Lern-Umfeld haben soll

weil die feste Gemeinschaft mit Gleichaltrigen emotionale und soziale Kompetenzen stärkt

damit sich die Eltern während der Woche auf die beruflichen Herausforderungen konzentrieren können

weil der heimische Freundeskreis die Kinder zu stark von der Schule ablenkt oder zu ungewünschten Verhaltensweisen verführt

weil im näheren Umfeld keine gute Schule zu finden ist

weil es Spannungen gibt zwischen den Eltern und dem Kind oder unter den Geschwistern

oder weil das Kind den Wunsch dazu äußert und Lust auf ein Leben im Internat hat